Eine geglückte Rückkehr zu Uschi und Werner Tobler. Nicht in die Braui wie früher, sondern in den Weinrausch. Zum ersten Mal beglückten uns die beiden an neuer Wirkungsstätte in Luzern. Eugen Haefliger kramte wieder einmal ganz tief im US Raritäten Regal und lud ein zu Great Wineries – Great Vintages. Fünf legendäre kalifornische Weingüter präsentierten ihre besten Flaschen über mehrere Jahrzehnte. (mehr …)
André Kunz organisierte diese eindrückliche Kick Off 2015 Probe. Cos d’Estournel ist hauptsächlich ab den 80er Jahren stets gut vertreten in den Schweizer Weinkellern. Deshalb war es ein leichtes, genügend Teilnehmer mit einem oder mehreren Cos Jahrgängen ins Restaurant Kreuz nach Emmen einzuladen. Die Qualität stieg in dieser Zeit unter der Leitung des legendären Bruno Prâts. (mehr …)
10 – 20 Punkte. Das ist der Massstab für meine Weinbewertungen. Die allergrössten Weine erhalten die Maximalnote 20/20 und sind auf der Jahres Bestenliste aufgeführt. Diese „Best of“ erfreut jeweils viele Besucher. Dies zeigt auf alle Fälle meine Webstatistik. Im Sport würde man eine solche Bewertung mit „Stilnote“ bezeichnen. (mehr …)
Der Bestbottle Circle, rund um Nils Frei, René Mauchle und Marcello Botti, lud zur dritten Ausgabe ihres US Tastings „American Belle“. In der eleganten Krone in Adliswil genossen wir eng umschlungen ein tolles Menu und hervorragende Kalifornier aus den Spitzenjahren 2001 und 2002. (mehr …)
Ich bin stolz, Vinpark als neuen „Advanced Partner“ von MYBESTWINE.CH zu präsentieren. Die Fine Wine Trade Company mit beeindruckender Auswahl kalifornischer Spitzenweine im Herzen der Zentralschweiz. 2007 von Master Sommelier Christian Bock gegründet, führt Vinpark heute immer um die 2500 verschiedene Weine die sie weltweit an Weinliebhaber und Spitzengastronomie liefern.
Nutzen auch Sie die attraktiven Möglichkeiten, welche MYBESTWINE.CH Wein- oder weinverwandten Firmen bietet.
Die alljährliche Bestbottle um die Samichlauszeit führte uns diesmal nach Eschenbach. René Gabriel und sein Sous-Chef Patrick Bopp zauberten ein lustvoll, urchiges Mittagsmenu auf den Tisch. Für die Weinauswahl sorgte jeder Teilnehmer selber. Ich liebe diese ungezwungenen, genüsslichen Moment! An solchen Nachmittagen bin ich jeweils mehr Hedonist als Chronist… (mehr …)
Bereits zum vierten Mal feierten wir unseren Thanksgiving Lunch. Dem Truthahn ging’s diesmal im Restaurant Old Swiss House Luzern an den Kragen und die Weine kamen vom Pritchard Hill via Eugen Haefliger zu uns. Zur Zeit wohl das trendigste und meistbeachtete Gebiet im Napa Valley. Pritchard Hill ist keine offizielle Appellation. Der legendäre Don Chappellet beschrieb die Lage mal als ein „Loch“ zwischen Oakville, Howell Mountain, Stags Leap Destrict, Rutherfold und Chiles Valley. Der Hügel bekam seinen Namen Ende des 19. Jahrhunderts von Charles Pritchard, der die ersten bescheidenen Zinfandel- und Rieslingstöcke pflanzte. Pritchards Hill’s Moderne begann mit dem Bau der Chappellet Winery 1967. 1978 zogen David Arthur Long und sein Vater Donald an den Hügel und pflanzten ihren ersten Vineyard. David Long arbeitete vorher bei Joseph Phelps und bei Chappellet, wo er sich des enormen Potenzials des Pritchard Hills bewusst wurde. Die David Arthur Winery produzierte 1985 den ersten Chardonnay und Anfangs 90er Jahre wurden die ersten Cabernet Sauvignon Weine abgefüllt.
David Long über David Arthur Winery:
Das Hauptaugenmerk des Events galt (nebst dem Truten-Güggel) David Arthur’s Flagschiff „Elevation 1147“. Ein sortenreiner Cabernet Sauvignon Wein, selektioniert aus den jeweils besten Trauben. Ausgebaut in 100% neuen französischen Barriques. Der Name stammt vom höchsten Punkt des Grundstücks, welcher 1147 „feet“ (350 Meter) über Meer liegt. Produziert werden jährlich etwa 8000 Flaschen. Aktuelle Jahrgänge kosten rund CHF 150 die Flasche.
| 1996 | David Arthur Elevation 1147 | 19/20 | trinken – 2025 | 
| 1997 | David Arthur Elevation 1147 | 19/20 | trinken – 2025 | 
| 1998 | David Arthur Elevation 1147 | 18/20 | trinken – 2020 | 
| 1999 | David Arthur Elevation 1147 | 17/20 | trinken 2030 | 
Es war ziemlich still im Old Swiss House Rittersaal… Man spürte förmlich die Ueberraschung und Begeisterung bei den Gästen. Da war einerseits dieser unglaublich schöne 1996 David Arthur Elevation 1147. Lediglich 100 Kisten wurden von diesem Erstlingswerk abgefüllt. Eugen Haefliger war von Anfang an dabei und erkannte sofort, dass hier etwas Besonderes heran wuchs. Der Wein ist jetzt in perfekter Trinkreife. Enorm würzig, erdig. Mit Aromen von Rauch, Harz aber auch einen feinen rotbeerigen Schimmer. Aus dem Kalifornischen Top Jahr dann 1997 David Arthur Elevation 1147. Reife blau- und schwarzbeerige Nase. Röstige Begleitaromen, Minze. Mineralisch, erdig. Torf, Russ und Jod. Ein toller Wein, grossartig strukturiert und mit beeindruckender Länge.1998 David Arthur Elevation 1147 war ausgestatten mit einem traumhaften Bouquet. Sehr cremig, röstig. Vanille, Bittermandeln und milden schwarzbeerigen Aromen. Dem Jahrgang entsprechend etwas weniger dicht als seine beiden Vorgänger, aber ein sehr stimmiger Wein und jetzt wunderbar zu trinken. 1999 David Arthur Elevation 1147 zeigte sich offen, füllig. Mit süss, reifen Aromen. Dazu Vanille, Leder, Tabak, Peperoni, Kamin. Opulent im Gaumen, etwas sandige Tannine und leicht metallischen Abgang.
| 2000 | David Arthur Elevation 1147 | 17/20 | austrinken | 
| 2001 | David Arthur Elevation 1147 | 18/20/? | trinken – 2020? | 
| 2002 | David Arthur Elevation 1147 | 19.5/20 | trinken – 2035 | 
| 2003 | David Arthur Elevation 1147 | 17/20 | trinken – 2020 | 
Ähnlich wie der 98er präsentiert sich 2000 David Arthur Elevation 1147. Süsses, barriquedominiertes Bouquet. Toast, Gianduja, Kokos, Schoko. Darunter Pflaumen und Cassis. Im Gaumen etwas einfacher strukturiert. Nicht ganz optimal schien 2001 David Arthur Elevation 1147. Er dürfte aus diesem Spitzenjahr noch nicht so reif sein. Viel dunkle Schokolade im Bouquet. Etwas Maggikraut und Pflaumen. Im Gaumen super, voluminös und sehr lang. Aber die Nase hängt. Möglicherweise nicht optimale Flasche. Keinen Zweifel offen liess 2002 David Arthur Elevation 1147. Würzig und edel schwarzbeerig in Bouquet. Dazu seine typische mineralischen Noten und Torf. Sogar etwas Lavendel und Himbeeren. Grandioser Wein mit einer prächtigen Balance und Länge. Jede Suche wert (wie übrigens einige weitere Jahrgänge….). Ein enorm charaktervoller, eigenständiger Cab, abseits des Napa Mainstreams. Etwas zurückhaltender dagegen 2003 David Arthur Elevation 1147. Defensives Bouquet, rustikaler und leicht alkoholisch.
| 2004 | David Arthur Elevation 1147 | 18.5+/20 | trinken – 2035 | 
| 2005 | David Arthur Elevation 1147 | 19+/20 | trinken – 2040 | 
| 2006 | David Arthur Elevation 1147 | 18.5+/20 | 2020 – 2045 | 
| 2007 | David Arthur Elevation 1147 | 18.5+/20 | 2020 – 2045 | 
| 2008 | David Arthur Elevation 1147 | 18.5+/20 | 2020 – 2040 | 
2004 David Arthur Elevation 1147 ist trotz seiner Jugendlichkeit jetzt grossartig zu trinken. Erdig, klassische Düfte. Harz, Tabak und Himbeeren begleiten die dunkelbeerige Grundaromatik. Rund, harmonisch im Gaumen mit Potenzial für weitere 20 Jahre. Phantastisch auch 2005 David Arthur Elevation 1147. Minzig, röstiges Bouquet. Cassis, Brombeeren und Zedern. Gehaltvoll, edel strukturiert. Säure und Gerbstoffe geschliffen integriert. Grosses Entwicklungspotenzial (auch punktemässig). Unbedingt kaufen! Gute Ansätze zeigt selbstverständlich auch 2006 David Arthur Elevation 1147. Mit rauchig, würzigem Bouquet. Im Gaumen komprimiert. Schwarzbeerig, dicht. Im Moment wenig Zugang. Braucht Geduld. Genau wie 2007 David Arthur Elevation 1147, der nur so strotzt vor Kraft und Fülle. Rauch, Teer, Eukalyptus. Süsse schwarzbeerige Aromen. Im Gaumen alles enorm primärfruchtig, kompakt und füllig. In zehn Jahren, gerne wieder! Auch 2008 David Arthur Elevation 1147 ist sehr gut unterwegs und steht dem 07er in nichts nach. Primärfruchtig, Cassis, Brombeeren. Viel Mineralität, erdige Aromen. Druckvoll im Gaumen, viel Stoff und Reserven.
Auch Ann Colgin zog es an den Prichtchard Hill. 2002 baute sie dort ihre eigene Winery oberhalb des Lake Hennessey direkt neben ihrem IX Estate Vineyard (Number 9 Estate). Der Weinberg ist bestückt mit Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot für den IX Red und eine separate Parzelle mit Syrah für den IX Syrah. Bereits der erste Jahrgang (2002) wurde mit 100 Parker Punkten geadelt. Jährlich gibt’s rund 15‘000 Flaschen IX Red. Der Wein kostet zwischen CHF 300 – 500 die Flasche. Ein Tasting Highlight 2015 wird eine umfassende Colgin Probe sein mit all ihren verschiedenen Raritäten.
| 2004 | Colgin IX Estate Red Wine | 19/20 | trinken – 2035 | 
| 2005 | Colgin IX Estate Red Wine | 19+/20 | 2020 – 2050 | 
| 2006 | Colgin IX Estate Red Wine | 19.5+/20 | 2020 – 2040 | 
| 2007 | Colgin IX Estate Red Wine | 19+/20 | 2020 – 2050 | 
2004 Colgin IX Estate Red Wine ist ein Paradebeispiel, was man von Colgin Weinen erwartet und erhofft. Süsse Beeren, elegant strukturiert. Nie überladen, extrem schön balanciert. Mit betörend, stimmiger Nase. Creme Cassis, Himbeeren, Feuerstein und Russ. Voluminöser Gaumen. Spitzige, frische Säure und tolle Länge. Weniger zugänglich, aber möglicherweise mit noch mehr Potenzial ausgestattet ist 2005 Colgin IX Estate Red Wine. Viel dunkle Beeren, Toast, Erde, Vanille, Pfeffer und Lavendel. Kraftvoller Körper, griffig, zupackend und enorm lang. Beim 2006 Colgin IX Estate Red Wine läuft man aufgrund der 100 Parker Punkte natürlich wieder Gefahr ihn zu früh zu öffnen. Klar ist dieser 2006er jetzt schon verlockend schön und wunderbar zu trinken, doch sein enorm komplexes Gesamtbild wird er erst in zehn Jahren zeigen. Dasselbe gilt für 2007 Colgin IX Estate Red Wine. Explosive, süsse, beerige Noten im Bouquet. Viel Primärfrucht, verlockendes Toasting. Dramatische Tiefe und überragende Balance. Traumstoff…
Immer mehr Weingüter entstehen am Pritchard Hill. Inzwischen sind es bereits 16. Ein kleiner Auszug davon präsentierten wir anhand des Spitzenjahrgangs 2007
| 2007 | Chappellet Pritchard Hill Estate Vineyard | 19/20 | trinken – 2045 | 
| 2007 | Continuum Propietary Red | 18/20 | trinken – 2030 | 
| 2007 | Ovid Winery Proprietary Red Wine | 20/20 | trinken – 2040 | 
| 2007 | Bryant Family | 18.5+/20 | 2020 – 2040 | 
Das Urgestein am Pritchard Hill ist die Chappellet Winery. Seit 1969 entstehen hier Spitzenweine wie der 2007 Chappellet Pritchard Hill Estate Vineyard. Ein Blend aus 77% Cabernet Sauvignon, 12% Petit Verdot, 8% Malbec, 2% Merlot und 1% Cabernet Franc. Ein beeindruckendes Beispiel, welches das ausserordentliche Terroir repräsentiert. Die dunkelste Farbe aller Weine dieses Tages. Cassis, Erdbeeren, Himbeeren. Leichte Teer Noten, Gewürze und Holz. Dramatische Tiefe, geniale Länge und kräftige Statur. Massiv ohne überladen zu wirken.
2005 errichtete Tim Mondavi sein Schmuckstück am Pritchard Hill. Continuum ist heute das zweitgrösste Weingut der Region. Der 2007 Continuum Propietary Red (60% Cabernet Sauvignon, 22% Cabernet Franc, 18% Petit Verdot, 12‘000 Flaschen ist ein jetzt schon zugänglicher, sehr schöner Wein. Klassische Cabernet Aromatik, mit leicht üppiger Frucht. Modern vinifiziert, mit Substanz und Länge. Den sehr jungen Reben fehlt logischerweise noch ein wenig die Komplexität, doch es wird spannend sein dieses neuste Mondavi Projekt zu verfolgen.
Schlichtweg sensationell war 2007 Ovid Winery Proprietary Red Wine (47% Cabernet Sauvignon, 35% Cabernet Franc, 11% Merlot und 7% Petit Verdot). Traumhafte, edle Röstung begleiten im Bouquet die perfekt reifen dunkelbeerigen Aromen. Lakritze, Torf, Caramel, Mocca. Der Wein verfügt über eine grossartige Substanz, seidenfeine Struktur, ist jung und doch schon so harmonisch. Ein bewegender Moment mit einem ausserordentlichen Wein. Mehr zu Ovid.
Schwer zugänglich war 2007 Bryant Family. Man spürt den Druck und die Kraft, welche in ihm steckt. Alles ist noch primärfruchtig. Er reift sehr langsam. Verfügt über ein kerniges Tannine- Säuregerüst. Alles ist da. Jetzt braucht es nur noch Geduld… Vielleicht reichen ja 18 Monate. Dann steigt unsere grosse Bryant Family Vertikale…
Wie schon im ersten Teil erwähnt, erstreckte sich Marcello Botti’s Geburtstagsparty über mehrere Tage. Am Freitagabend wurde in der Osteria La Libera in Alba gefeiert. Mit prächtigen Magnums aus aller Welt. Ein typisches Langhe Abendessen mit globalen Weinen. Piemonte internazionale! (mehr …)
Tanti Auguri! Marcello Botti wurde 50. Ein Geburtstag in seiner Lieblingsweinregion: Dem Piemont. Da die Langhe nicht gerade um die Ecke liegt, feierte Botti gleich mal fünf Tage lang und reiste mit seiner Truppe kreuz und quer durchs Piemont. Weinproduzenten Besuche, tolles Essen, Trüffelmarkt in Alba und Wellness im Hotel. Normalerweise füllen Piemontbesucher ihren Kofferraum bei der Heimfahrt kräftig. Nicht so Marcello. Er transportierte Dutzende Flaschen (v.a. Magnums) aus seinem Keller nach Monforte und in die entsprechenden Restaurants. In weiser Voraussicht, dass nicht alle Gäste fünf Tage Nebbiolo und Barbera überstehen, entschied er sich für eine internationale Weinauswahl (ein weiterer Bericht dazu folgt später an dieser Stelle). Auf dem Bild: Das Geburtstagskind mit seiner bezaubernden Gattin Gabriela.
Der letzte Abend allerdings galt ganz den Piemontesischen Weinraritäten aus über 50 Jahren. Passend dazu ein traditionelles Trüffel Menu im Restaurant Ca d’Linet in Coazzolo. Chef und Tartuffo Experte Maurizio fand in der Nacht zuvor einen über 200 Gramm schweren weissen Trüffel, den er uns über Carpaccio, Spiegelei und Tagliolini hobelte. Maurizio hatte sichtlich Spass an uns, und weckte um Mitternacht sogar noch seine zwei Trüffelhunde für einen Gratis Schnupperkurs in Sachen Knollensuche. Die beiden Supernasen schienen aber dermassen aus dem Häuschen ob so viel Trüffelaromen um sie herum. Kein Wunder – bediente sich doch fast jeder Gast zum Abschied noch aus Maurizios privatem Trüffel Take-Away.
Ein lecker traditionelles 10 Gang Menu, 200 gr weissen Trüffel, Weinraritäten aus einem halben Jahrhundert und eine brasilianische Küchenchefin! Piemont Herz, was willst Du mehr…? Grazie Marcello!
| 1958 | Giacomo Borgogno & Figli Barolo Riserva | 10/20 | vorbei | 
| 1943 | Giacomo Borgogno & Figli Barolo Riserva | 11/20 | vorbei | 
| 1964 | Poderi Oddero Barolo | 10/20 | vorbei | 
| 1964 | Gaja Barbaresco | 12/20 | vorbei | 
Leider keine Überlebenden im ersten Flight… Schon die trübe, rostige Farbe beim Einschenken liess auf nichts Gutes mehr hoffen. Einzig der 1964 Gaja Barbaresco bestätigte das „piemontesische Säure Klische“. Sogar in einem toten Wein schwebte da noch ein Säure Gespenst im Glas herum. Zu dieser Serie fällt mir leider nichts anderes ein, als dass kürzlich in Barbaresco ein alter Sarg gefunden wurde…
| 1982 | Gaja Barbaresco | 17/20 | vorbei | 
| 1971 | Prunotto Rabaja Barbaresco | 20/20 | austrinken | 
| 1985 | Giuseppe Mascarello e Figlio Monprivato Barolo | -/- | austrinken | 
| 1947 | Giacomo Borgogno & Figli Barolo Riserva | 18/20 | austrinken | 


Grossartig auch der 1947 Giacomo Borgogno & Figli Barolo Riserva, mit mineralischer Note, Torf, Leder. Fein abgerundet, immer noch lebendig und mit toller Länge ausgestattet. Ohne Bewertung, da es sich eindeutig um eine schlechte Flasche handelte, blieb der oxydierte, muffige 1985 Giuseppe Mascarello e Figlio Monprivato Barolo.
| 1988 | Elio Altare Arborina Barolo | 18.5/20 | austrinken | 
| 1989 | Roberto Voerzio Cerequio Barolo | 17/20 | austrinken | 
| 1990 | Domenico Clerico Ciabot Mentin Ginestra Barolo | 13/20 | vorbei | 
| 1989 | Produttori del Barbaresco Asili Barbaresco Riserva | 16/20 | vorbei | 

| 1990 | Gaja Sperss Barolo | 17/20 | austrinken | 
| 1990 | Roberto Voerzio La Serra Barolo | 18/20 | austrinken | 
| 1989 | Aldo Conterno Granbussia, Barolo Riserva | 16/20? | vorbei | 
| 1989 | Gaja Barbaresco | 18.5/20 | austrinken | 
Gut, aber für den Jahrgang leicht enttäuschend erlebte ich 1990 Gaja Sperss Barolo. Im Bouquet Rauch, Teer, Wildfleisch. Wenig Frucht, etwas muffig. Zeigt schöne Reife und Grösse im Gaumen. Schwierige Flasche. Nachdegustieren? Wer hat? Spontan gefiel da 
In Kürze online: Tanti Auguri Marcello Teil 2 und 12 Spitzenbaroli vom Prachtsjahrgang 2010.
Bordeaux 2000 gehört zu meinen Lieblingsjahrgängen. Er gehört zu den seltenen Jahrgängen, welcher das ganze Bordelais reichlich beschenkt hat. Ob Links oder Rechts, Cabernet oder Merlot. Einfach Top! Beste Wetterbedingungen und perfektes Traubengut. Qualitativ sowie quantitativ aussergewöhnlich. Zusammen mit dem Milleniums Hype natürlich auch ein Grund um kräftig aufs Preispedal zu treten. Ich habe trotzdem einiges gekauft und nach den schwierigen 2001ern und 2002er nochmals nachgekauft. Die meisten Kisten sind allerdings noch verschlossen und in sicherer Reichweite vor mir selbst. Deshalb nutze ich jede Möglichkeit, um mir ein Bild der aktuellen Lage zu machen. Diesmal bot sich die Gelegenheit im Restaurant Una Storia in Sempach, wo René Gabriel ein Dutzend 2000er öffnete. Je eine Viererserie St. Julien, St. Estèphe und St. Emilion.
| 2000 | Lagrange | 18/20 | trinken – 2025 | 
| 2000 | Ducru Beaucaillou | 19+/20 | 2018 – 2045 | 
| 2000 | Léoville Barton | 18.5+/20 | 2018 – 2045 | 
| 2000 | Léoville las Cases | 19/20 | trinken – 2045 | 
Ein ganz sicherer Wert und verlockend schön ist 2000 Lagrange. Offenes, toastiges Bouquet. Kaffee Mocca, blau- und schwarzbeerige Grundaromatik. Ein Wein, der schon früh begeisterte und sich gar nie zurückzog. Sehr erhaben und gross präsentierte sich 2000 Ducru Beaucaillou, Erdig, würziges Bouquet. Dazwischen frische Cassisaromen, Holunder, Zedern. Im Gaumen reifeverlangend. Viel Stoff, und die entsprechend massiven Tannine. Kommt auf jeden Fall (sehr) gut! Auch 2000 Léoville Barton ist in fünf bis zehn Jahren eine sichere Bank. Jetzt eher defensiv, schwarzbeerig, aber auch florale Noten. Zedern. Die Frucht fehlt im Moment etwas, daher wirkt er zugeknöpft und uncharmant. Im Gegensatz zu 2000 Léoville las Cases, der – obwohl auch er noch lange nicht in seiner Trinkreife ist – bereits jetzt schon harmonisch elegant wirkt. Schwarzbeerig, etwas Lakritze, edle Mocca Röstung. Konzentriert im Gaumen, tolle Balance und sehr lang im Abgang.
| 2000 | Tronquoy-Lalande | 17.5/20 | trinken – 2025 | 
| 2000 | Beau Site | 15/20 | trinken – 2025 | 
| 2000 | Cos d’Estournel | 18.5/20 | trinken – 2030 | 
| 2000 | Montrose | 18.5+/20 | 2020 – 2050 | 
2000 Tronquoy-Lalande ist ein vorzüglicher Wein. Das Beste aus dem Topjahr herausgeholt und zu fairem Preis angeboten. Jugendliches Bouquet, irgendwie immer noch recht primärfruchtig mit schöner Holzbegleitung. Im Gaumen mittelschwer, leichte Pilznote, rustikal strukturiert. 2000 Beau Site wirkt im Bouquet defensiv. Pflaumen, Zedern und Vanille. Im Gaumen zu harte Tannine, viel Säure und einen leicht muffigen Unterton. Ein önologischer „Trickbetrüger“. Man könnte annehmen, er sei einfach zu jung und brauche Zeit. Doch daraus wird nichts. In zehn Jahren wirkt er zwar abgerundeter, dafür frucht- und freudlos.

| 2000 | Beauséjour-Bécot | 18/20 | trinken – 2025 | 
| 2000 | Magdelaine | 17/20 | trinken – 2020 | 
| 2000 | Figeac | 19/20 | trinken – 2040 | 
| 2000 | Pavie | 18?/20 | trinken – 2035 | 

Stirne runzeln dann beim 2000 Pavie. Vor zwei Jahren mit klaren 20/20 im Glas und seither leider nicht mehr probiert. Hier läuft etwas schief, oder es handelte sich um nicht optimale Flaschen. Fülliges, süsses Bouquet. Klar dunkelbeerig, Lakritze und Minze, aber auch leider eine gewisse Lack Note, was auf flüchtige Säure hinweisen könnte. Im Gaumen wirkt er konzentriert, alles irgendwie zu extrahiert und daher trocken. Wo in seiner Jungend eher zu viel Fett da war, klafft im Moment eine „Eleganz Lücke“. „Wohin des Weges, Du nobler Pavie?“ Hoffentlich krieg ich bald die Chance für eine Klarstellung oder Bestätigung….
Endlich schaffte ich es, bei einer „Traumdepot“ Veranstaltung von Christoph Wey dabei zu sein. Leider ergibt sich die Gelegenheit nur noch selten. Mit gutem Grund. Denn sein neues Projekt heisst „ZIAB“ „Zu Hause isst’s am besten.“ Natürlich geht’s auch bei ZIAB um Genuss und Leidenschaft. Zusammen mit Reto Fust sind die beiden ein eingespieltes „Störkoch Duo“. Fust kocht – Wey stört… Um die Arbeitsaufteilung dennoch fair zu gestalten, schreibt Christoph Wey über diese kulinarischen Momente und hält sie bildlich fest. Daraus entstehen Geschichten, Rezepte und Emotionen. Und dies wollen die beiden in Zukunft mit uns teilen. Ein Genussbuch entsteht. Mehr als „nur“ ein Rezeptbuch. „Ungeschliffen, vielfältig und lebensnah“, wie sie auf ihrer Webseite schreiben. Gut Ding will Weile haben. Ende 2016 ist es soweit. Bereits jetzt gibt’s Einblicke zu diesem spannenden Projekt unter www.ziab.ch.
Der freitägliche „traumSTOFF“ Abend entsprach ganz der Philosophie von Reto (links) und Christoph (rechts). Zusammensitzen, über unser Hobby schwärmen, Gedanken austauschen, glücklich sein. Wir fühlten uns wohl, umgeben von feinsten Stoffen im Glas wie auch um uns herum (die Verkostung fand Peter Millar Flagship Store in Sihlbrugg statt). Dazu auserlesener Käse, Fleisch und köstliche Brote. Genuss pur!
Mit dabei war auch Thomas Theiler. Der gelernte Maschinenzeichner und Metallbauer stellte seinen „mechanischen Sommelier“ vor. Ein feinmechanisches Kunstwerk mit modernster Optik. Mit diesem edlen Teil dekantieren Sie Grossflaschen bis zu 27 Liter äusserst stilvoll. Ein faszinierendes Gerät und toller Blickfang in jedem guten Restaurant. Hier bewundern Sie den genialen Dekanter: www.theilermetall.ch
Und schliesslich die Weine. Thematisch zusammengestellt in Dreierserien:
| CH | 2009 | Studach Chardonnay | 18/20 | trinken – 2016 | 
| Cal | 2005 | Marcassin Chardonnay Three Sisters Vineyard | 16/20 | austrinken | 
| Bur | 2005 | Domaine William Fevre Chablis les Clos | 17/20 | trinken – 2020 | 
In der Chardonnay Startserie überzeugte 2009 Studach Chardonnay mit seiner mineralischen, frischen Art. Leicht nussig, etwas Vanille und viel fruchtiger Chardonnay Primäratomatik. Schon sehr reif in Farbe und Aromatik zeigte sich 2005 Marcassin Chardonnay Three Sisters Vineyard. Ueppig, schwere Nase. Brandig, leicht oxydativ. Asche, Schwefel und Butter. Im Gaumen breit und träge mit schlapper Säure. Schwer zu sagen, ob es sich um eine schlechte Flasche handelt oder ob dieser Marcassin wirklich schon so deutlich den Zenit überschritten hat. Da erinnere ich mich wehmütig zurück an den eindrücklichen Marcassin Event vor zwei Jahren. Frisch, leicht grassig mit mineralischer Struktur und knackiger Säure präsentierte sich 2005 Domaine William Fevre Chablis les Clos. Leichte Zitrusaromen, Feuerstein und Gewürze.
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| Oes | 2006 | Pöckl Monchhof Merlot | 19/20 | trinken – 2025 | 
| CH | 2009 | Vin da Zücchin Cinq! Merlot | 17/20 | trinken – 2020 | 
| Tos | 2007 | Le Macchiole Messorio | -/- | 
Einmal mehr begeisterte mich der phänomenale 2006 Pöckl Monchhof Merlot. Der Wein beeindruckte uns anlässlich der European Merlot Champions League anfangs Jahr. Immer noch jugendlich. Offenes, toastiges Bouquet. Pflaumen, Cassis, Bananen, Schoko, Zimt und Vanille. Zupackend, kräftig im Gaumen und mit guter Struktur ausgestattet. Verfügt über tolle Reserven, was ihm noch lockere zehn Jahre Lebensdauer auf diesem hohen Niveau beschert.
Das Ergebnis eines spannenden Schweizer Weinprojekt ist der „Tschingg“ von den „Kürbisköpfen.“ 2009 Vin da Zücchin Cinq! Merlot. Die Merlot Trauben stammen vom Tessiner Winzer Giuliano Cormano. Gekeltert wird im bündnerischen Fläsch bei Andrea Devaz. Ein geschmeidig, eleganter Wein, der sehr von seiner verlockenden Barrique Süsse lebt. Bittermandeln, Marroni, Vanille, Rauch. Ein schöner Wein aus grossem Tessiner Jahr. Eine „Toasting Stufe“ tiefer, und der Cinq wäre bei mir eine Bewertungsstufe höher… Schade, dass 2007 Le Macchiole Messorio korkte. An der grossen Messorio Vertikale vor zwei Jahren bewertete ich den 2007er mit 19/20 (trinken – 2025).
| Bdx | 2000 | Château Talbot | 18.5/20 | trinken – 2035 | 
| Tos | 2004 | Montepeloso Gabbro IGT | 16.5+/20 | trinken – 2025 | 
| Cal | 2004 | Blankiet Cabernet Sauvignon Paradise Hills Vineyard | 17.5+/20 | 2020- 2035 | 
Im Cabernet Flight begegnete ich wieder mal dem tollen 2000 Talbot. Einem klassischen, grossen St. Julien, der in diesem Spitzenjahr grossartig gelungen ist. Edles Holz, Zedern, Toast, blau- und schwarzbeerige Grundaromatik. Viel Stoff und Reserven, aber jetzt schon sehr gefällig. Nicht ganz klar kam ich mit 2004 Montepeloso Gabbro IGT. Offenes rauchiges Bouquet. Kirschen, Pflaumen, Gewürze, etwas Lack. Im Gaumen breit strukturiert, etwas alkoholisch und schwermütig wirkend. Stark extrahiert, trocken im Abgang. Auch 2004 Blankiet Cabernet Sauvignon Paradise Hills Vineyard ist ein typischer Vertreter der „full Body“ Weine. Druckvolles Bouquet. Reif, süss. Pflaumen, Cassis, Kalk und Teer. Gradlinig strukturiert, viel Reserven, kantige Säure und wenig Entwicklung. Warten.
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| Rho | 2003 | Domaine du Pegau Chateauneuf du Pape Cuvee Reservee | 18.5/20 | trinken – 2025 | 
| Rho | 2003 | Domaine du Pegau Chateauneuf du Pape Cuvee da Capo | 19.5+/20 | trinken – 2030 | 
| Cal | 2007 | Tablas Creek Esprit de Beaucastel | 18+/20 | trinken – 2030 | 
Jetzt schon wunderbar trinkreif zeigt sich 2003 Domaine du Pegau Chateauneuf du Pape Cuvee Reservee. Ein grossartiger, fein strukturierter CNP. Kirschen, Pflaumen, Himbeeren, Kerzenwachs und Rauch. Im Gaumen sehr geschmeidig, reif und zugänglich. Wirkt fast älter als er effektiv ist. Super Länge. Absolut edel wirkt 2003 Domaine du Pegau Chateauneuf du Pape Cuvee da Capo (90% Grenache). Grant. Pflaumen, Vanille, Caramel, Pfeffer, Himbeeren, Leder und Minze im Bouquet. Röstiger als der Reserve. Zeigt eine enorm vielschichtige Aromatik, welche sich im Glas dauernd verändert. Absolut delikater Gaumen, traumhafte Balance und eindrückliche Länge.
Es gibt eine Theorie, welche besagt, dass wenn ein Wein in seiner Jugend nach Bananen riecht, kann er im Alter zur Legende reifen… Was aber, wenn ein Wein praktisch nur nach Banane riecht wie dieser 2007 Tablas Creek Esprit de Beaucastel? Ein „Rhone Blend“ aus Mourvedre, Grenache, Syrah und Counoise aus San Luis Obispo (Central Coast). In der Nase Banane, blaue Beeren, Pfeffer, Kirsch und Nuss. Mittlere Intensität. Schönes, harmonisches Gesamtpaket. Viel Fülle aber nicht überladen. Ein stimmiger Wein mit Potential.
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| Lang | 2007 | La Peira en Damaisela Terrasses du Larzac ‚La Peira‘ | 16/20 | trinken – 2030 | 
| Cal | 2007 | Saxum Booker Vineyard | 18.5/20 | 2020 – 2035 | 
| Rho | 2009 | Rene Rostaing Cote Blonde | 18.5+/20 | 2020 – 2040 | 
Sicherlich Liebhaber finden wird der mächtig, bullige 2007 La Peira en Damaisela Terrasses du Larzac mit rauchig würziger Nase. Zu jung und zu alkoholisch für mich. Sehr schön zeigt sich 2007 Saxum Booker Vineyard. Natürlich auch mindestens fünf Jahre zu früh im Glas. Doch hier spürt man mehr Gehalt und Struktur. Ein toller Wein ist 2009 Rene Rostaing Cote Blonde, mit frischem, primärfruchtigem Bouquet. Viel Kirschen, Pflaumen, Leder, Pfeffer. Fein, elegant im Körper. Sehr schön balanciert. Fünf Jahre Geduld verspricht eine noch höhere Wertung.
Die beiden ZIAB Jungs: Christoph Wey und Reto Fust. Dazwischen Dekanter Designer Thomas Theiler:
Ja, man darf verwundert die Augen reiben. Endlich probiert er mal deutschen Riesling! Zugegeben, die Gelegenheiten sind rar, den Zugang habe ich noch nicht richtig gefunden und mein Riesling Kellerabteil glänzt durch gähnende Leere. Also nutzte ich erst recht die Gelegenheit, Von Winning’s Grosse Gewächse zu probieren. Der 2013er gilt in der Pfalz als Spitzenjahrgang. (mehr …)
„Gourmet Dinner mit…“ ist eigentlich kein Weinevent. Die Sache hat sich irgendwann (wie so oft) einfach ergeben. Es geht um einen Wein, den ich sehr schätze, selten begegne und wenige Flaschen davon im Keller finde. Die Teilnahmebedingungen sind einfach. Jeder Gast bringt einen Jahrgang des definierten Weins mit in den Adler nach Nebikon. Dort kocht uns Raphael Tuor mit seinem Team einen vorzüglichen Fünfgänger und wir geniessen dazu die Weine. Wunderbar entspannt. Tolle Weine, grossartiges Menu, liebe Freunde.
Die Wahl fiel dieses Jahr auf das oftmals unterschätzte Pomerol Weingut Gazin. Auf Gazin produziert man auf 24 ha (90% Merlot, 7% Cabernet Sauvignon und 3% Cabernet Franc) rund 100’000 Flaschen vom Erstwein und 20’000 Flaschen vom Zweitwein l’Hospitalet de Gazin.
Besitzer Nicolas de Bailliencourt über sein Château Gazin:
http://www.youtube.com/watch?v=Bk3rTMbiHHg
Die Weine wurden offen verkostet.
| 1989 | Gazin | 18/20 | trinken – 2020 | 
| 1990 | Gazin (Magnum) | 18.5/20 | trinken – 2025 | 
| 1994 | Gazin (3/8) | 18.5/20 | trinken – 2025 | 
| 1995 | Gazin | 17.5+/20 | trinken – 2035 | 
| 1996 | Gazin | 18/20 | trinken – 2020 | 
| 1998 | Gazin | 18/20 | trinken – 2040 | 
| 2000 | Gazin | 19/20 | trinken – 2040 | 
| 2005 | Gazin | 18+/20 | 2020 – 2045 | 
| 2009 | Gazin | 19+/20 | 2020 – 2045 | 
1989 Gazin. Aufhellendes Granat. Würzig, leichte grünlicher Touch. Leder, Peperoni und Zedern. Süsse, reife Aromen im Gaumen. Mittelscher elegant und schön ausgewogen. Etwas Jute, Tabak, spitze Säure. Gut entwickelter Gazin. Voll ausgereift. Weils so schön war, öffneten wir zum Schluss gleich noch eine 89er. Dieser wirkte einen Tick frischer. Also nicht dekantieren – spontan geniessen.
Sven Fischer brachte den tollen 1990 Gazin in Magnumformat mit. Edles Bouquet. Dunkle, süsse Beeren, Mineralisch, Jod. Tabak. Gaumen ausgereift, mild, harmonisch. Enthält immer noch eine schöne Frische in sich. Hält lange und entwickelt sich weiter positiv. Normalflaschen sind wahrscheinlich schon sehr reif, diese perfekte Magnum zeigt immer noch viel Substanz.
Mit 1994 Gazin habe ich mir den Spass erlaubt, die Flasche zusammen mit dem 1995er und 1996er blind den Gästen vorzusetzen. Fazit: Niemand tippte bei diesem Wein auf 1994, und er dominierte die Serie. Dunkles Granat. Mollig, toastige Nase. Zedern, Peperoni. Kalk. Toller Druck im Auftakt. Mittelschwer im Gaumen mit erstaunlichem Potenzial. Super harmonisch. Unglaubliche Performance für dieses Jahr. Ich bin kein Fan von 1994, aber dieser Gazin… Habe mir eine Kiste 3/8 an der letzten Weinbörse ersteigert. Lohnenswert!
Etwas schwer tat sich 1995 Gazin. Defensiv, blaubeerig. Schoko, Zedern, Leder, Nuss. Elegant strukturiert. Viel Potential. Aber noch keine richtige Harmonie. Etwas grün im Abgang. Stramme Säure, typisch für 1995. Die kommen langsam und brauchen Geduld.
Ein sympathischer Wein aus schwierigem Pomerol Jahr ist 1996 Gazin, Granat; Würzig, Holz, Zedern. Defensive Frucht. Runder, ausgewogener Körper. Blau-rotbeerig. Nervige Säure. Süsser Mittelteil. Hat seinen Zenit bereits erreicht.
Aus grossem Merlot Jahr dann 1998 Gazin. Rauchig, edle, schwarzbeerige Nase. Etwas Lakritze, Leder, Popcorn, Caramel. Massiver Holzeinsatz. Heisses Jahr. Super reif. Harmonisch, elegant strukturiert. Leicht trockener Abgang. Sehr modern gemacht und möglicherweise etwas überextrahiert. Nicht ganz den Erwartungen entsprechend.
Begeistert hat mich 2000 Gazin. (85% Merlot, 12% CS, 3% CF) Dunkles Granat. Würzig, Kalk, Brombeer, Cassis und defensiver Holzeinsatz. Etwas Zedern. Druckvoll, nachhaltig im Gaumen. Zeigt die Fülle des grossen Jahrgangs. Enormer Stoff ohne üppig zu wirken. Eleganz mit Potential für lockere 20 Jahre. Das ist die Balance und die Reinheit eines aussergewöhnlichen Jahrgangs.
Viel Potenzial und Grösse dann bei den letzten beiden Babys. 2005 Gazin (85% Merlot, 10% CS, 5% CF) Blaubeerig, würzig. Viel laktische Aromen. Erdbeeren, Brotkruste, süss, gut unterstützte Holznote. Erdnüsse. Sehr geschliffen, geschmeidig im Gaumen. Im Moment recht in sich zusammengezogen. Vom Typ her ein junger 2000er. Jetzt recht komprimiert. Braucht viel Zeit. Im Moment schwer zugänglich. Unbedingt warten.
2009 Gazin (90% Merlot, 7% CS, 3% CF) war schon 2012 auf Hannes Wachtlers 2009er Probe mein heimlicher Star. Ich habe danach gekauft und nun bereits die erste Flasche geopfert. Natürlich um Jahre zu früh, aber dieser Wein zeigt jetzt schon eine unglaubliche Grösse. Violette. Dunkelbeerig, Erdnüsse, Cassis. Minze und Himbeeren. Enorm stoffig, völlig primarfruchtig. Potential und Kraft. Modern vinifiziert, perfektes Traubengut. Grossartige Balance und fast Likör-mässiger Gaumenfluss. Moderner, grossartiger Gazin. Der Beste? Ich bleibe dran…
 
	 
	 
	 
	 
	 
	
 
	

 
	 
	







 
	 
	

 
	
 
	

