Sloan: Die neusten Jahrgänge 2014 -2017

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Sloan Estate gehört zur „Super High-End Class“ Kaliforniens. Eine rare Napa „Exklusivität“ produziert von einem Top Team. Kompromisslos. Ohne Wenn und Aber. Wie schmecken die neusten Jahrgänge? NAPAWINE.CH lud ein zum Virtual Sloan Tasting.

Die junge Geschichte der exklusiven Winery begann 1997. Stuart Sloan, Geschäftsmann aus Seattle kaufte ein gut 20 Hektar grosses Grundstück in Rutherford, ganz in der Nähe der Nobelherberge Auberge du Soleil, und gründete die Sloan Winery.

Sloan Estate Rutherford

Sein Weinwissen war bescheiden dafür die finanziellen Ressourcen immens. Nichts wurde dem Zufall überlassen, denn schliesslich will man etwas aussergewöhnliches produzieren, dass auch seinen Preis  kosten darf. Sloan überliess nichts dem Zufall. Für die Bepflanzung und Pflege des Weinbergs (rund 65% Cabernet Sauvignon, 25% Merlot sowie etwas Cabernet Franc und Petit Verdot) war kein geringerer als David Abreu verantwortlich. Als Winemaker heuerte Sloan die begehrte Martha McClellan an und beraten wird man vom önologischen Globetrotter im Vor-Ruhestand Michel Rolland.

Mit dem 2000er lancierte Sloan seinen ersten Jahrgang. Für den 2002er gabs bereits die begehrteren 100 Parkerpunkte und der Hype um die Zuteilung der neuen Napa Rarität begann. Bis heute übertrifft die Produktion selten 6000 Flaschen pro Jahr. Ab 2009 gibt’s zudem einen Zweitwein namens Asterisk.

Die Originalflaschen….

2011 verlor Stuart Sloan den Spass an seinem önologischen Hobby und verkaufte die Soan Estate für 40 Millionen Dollar an Sutong Pan (Goldin Finance Holding aus Hong Kong)

Vor sechs Jahren organisierten wir eine Sloan Vertikale mit allen Jahrgängen von 2000 – 2010. Die Persönlichkeit von Sloan. Zugegeben: Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen ab der etwas opulenten, uniformen Stilistik der früheren Jahrgänge. Umso gespannter war ich, endlich mal einen Blick auf die aktuellen, sehr raren Exemplare zu werfen. Und siehe da! Es ist einiges passiert. Die Weine sind natürlich nach wie vor extrem kraftvoll, voluminös, aber mit deutlich mehr Struktur, Balance und Tiefgang versehen. Wow!

Nicht nur qualitätsmässig gings vorwärts auch in der Vermarktung ging man neue Wege. Für die Schweiz übernahm übernahm NAPAWINE.CH die Vertretung von Sloan und lancierte ein „Virtual Tasting“ der Jahrgänge 2014 – 2017 zu einem äusserst fairen Preis von 198 Franken. Man rechne: 3 x 1 dl plus 1 x 0.5 dl Sloan Degu Fläschchen ergibt fast eine halbe Originalflasche, welche notabene 650 Franken kostet.

…und die Tasting Flaschen

Die virtuelle Probe war begehrt und die Tickets schnell weg. Fast zwei Dutzend Napafreaks loggten sich auf Zoom ein und horchten den Erklärungen von Sloan Generalmanager Bernard de Laage.

2014 Sloan Estate, Napa Valley

94

trinken – 2030


Sehr guter Jahrgang mit extrem früher Lese und einigen gefährlichen Hitzeausschlägen. Der Wein ist im Bouquet sehr offen, zugänglich. Pflaumen, Cassis, Brombeeren und Teer. Erste reife Aromen deuten auf eine frühe Trinkreife. Im Gaumen ist er gut balanciert, sehr gehaltvoll mit beeindruckender Tiefe. Von der Struktur her ist er eher auf der opulenten Seite, die Tannine sind so geschliffen, dass Holz fertig integriert, dass er eben jetzt schon verlockend schön daher kommt. Ein klassischer, reichhaltiger typischer Napa Cab auf hohem Niveau.

2015 Sloan Estate, Napa Valley

97+

2025 – 40


Bezauberndes Bouquet. Klar dunkelbeerig, präzise Cassis- und Brombeeraromen, etwas Kandis und hoch attraktive Röstaromen. Mocca, Nougat, Kokos. Im Gaumen wirkt er leichter als der 14er, dafür spielt hier mehr Eleganz mit. Die Konzentration ist beeindruckend und erst im Abgang so richtige spürbar. Auch hier spielt ein etwas blaubeeriger Merlot Touch mit. Extrem jung, wild und mit sensationeller Länge. Deutlich mehr Reserven als 2014. Jetzt schon sensationell, wird sich noch weiter sehr positiv entwickeln. Hier lohnt es sich zu warten. Die 15.6 Vol% wirken erstaunlich erträglich.

2016 Sloan Estate, Napa Valley

98+

2025 – 2040


Druckvolles, extrovertiertes Bouquet. Volle Cabernet Napa Bandbreite. Gewaltige Ausstrahlung. Kraftvoll, hoher Alkohollevel. Natürlich aktuell komplett opulent und intensiv. Klar deutlich zu jung, da alles noch primärfruchtig ist. Doch er zeigt das gewaltige Potenzial dieses Riesenjahrgangs. Vielversprechend um die Maximalwertung zu erreichen.

Die Gefahr bei solchen Weinen ist immer, dass man ihn auf seinen Preis reduziert. Automatisch kritischer ist. Der Wein kann nichts dafür. Er zeigt das Beste, was er kann. Und die Bewertung ist nichts als fair.

Generalmanager Bernard de Laage über den sensationellen Sloan 2016

2017 Sloan Estate, Napa Valley

92

trinken – 2035


Dezente Nase. Eher zurückhaltend, verschlossen. Frucht ist defensiv. Röstaromen sind betörend. Hat sich verschossen und ist aktuell als Gesamtpaket schwer einzuschätzen. Er ist in dieser Form nicht mit den drei Vorgängerjahrgängen zu vergleichen und wirkt exotisch, sehr würzig, etwas grün und irgendwie nicht Napa-typisch. Kann sein, dass die schwierigen Umstände dieses Jahrgangs (Brände) damit zu tun haben, oder es ist einfach eine etwas schlankere Form, was allgemein für diesen Jahrgang gilt. Ist für mich näher bei einem St. Julien als im Napa. Früh trinkreif.

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