Bordeaux Bad Label Party

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Bordeaux ist teuer? Stimmt – Premiers vor allem. Wenn aber diese raren Flaschen nicht ganz perfekte Etiketten haben, interessiert sich kaum jemand dafür. Perfekter Inhalt – defekte Hülle. Es ist als ob sie einen edlen Sportwagen kaufen. Er fährt tip top, die Sitze lassen sich leicht zurückklappen, hat aber leider einen Riesenkratzer in der Frontpartie. Sie nehmen ihn sicher nicht oder nur mit einem Riesenrabatt. Diesen Abend widmeten wir solchen „Bad Label“ Flaschen. Ein Event für Bordeauxfreunde, denen Inhalt wichtiger ist als Etikette. Selbst der Preis für die 20 Weine und einem Fünfgang Gourmetmenu hatte einen kleinen Schaden: Fr. 390.- Ein Schnäppchen, dachte ich mir. Das wird Anmeldungen hageln, doch die Interessenten tröpfelten nur langsam rein. Vor zwei Monaten wollte ich den Anlass absagen. Macht ja nichts, so kann ich auch zuhause mal einen schönen (innen) Premier knacken ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Mein lieber Weinfreund, Peter Büel hatte was dagegen und schlug die Werbetrommel so sehr, dass wir am Schluss sogar noch überbucht waren. 19 Weinfreunde packten die Chance und waren dabei. Um nebst den kaputten Etiketten sonst noch eine Struktur in den Ablauf zu bringen, entschied ich mich für vier Serien. Einen Flight Mouton Rothschild, der empfindlichste Wein für Bad Label, wegen den beliebten Künstleretiketten. Sowie drei Jahrgangshorizontalen. Einerseits zwei meiner Lieblingsbordeauxjahrgänge 1985 und 1990 sowie fünf Flaschen 1986er. Ein Jahrgang der mich schon oft zur Verzweiflung brachte.

Weine und Bewertungen

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