Passend zum 1. November kredenzten ein paar Coche-Dury Jünger andächtig einen der allerheiligsten Weissweine der Welt. Gottseidank gibt es noch Pilgerstätten, wo solche Kostbarkeiten auferstehen. „Leider“ muss ich mich an das Schweigegelübte betreffend Erscheinung dieser ultra raren Flaschen halten. Vielleicht bleiben uns dadurch noch zwei, drei dieser Goldtröpfchen fürs nächste Ma(h)l erhalten. Hallelujah!
Jean-Francois Coche besitzt gut 10 Hektar Rebfläche an der Cote de Baune, der grösste Teil davon in Meursault, unterteilt auf 12 verschiedene Parzellen. Sein Grossvater kaufte das Weigut 1920. Den Doppelnamen bekam die Domaine 1975 aufgrund der Heirat mit Odile Dury. Ihr Sohn, Raphael, arbeitet seit 2000 im Elternbetrieb mit.
Die Jahresproduktion von 50’000 Flaschen scheint für Burgunder-Verhältnisse gar nicht so gering. Die Hälfte davon fällt allerdings auf die „einfachen“ Bourgogne Aligoté und Chardonnay. Dazu noch 10’000 Flaschen Rotwein und schon sind wir bei den homöopathischen Mengen seiner weltweit hochbegehrten Meursault und den Corton Charlemagne.
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Bezugsquelle: 🙄
Jean-Francois Coche (Quelle: Lotel du Vin)
Einfach zu finden – schwer, was zu kaufen.
2004 Coche-Dury Puligny-Montrachet Les EnseigneresDefensiv, mildes Bouquet. Klassische Chardonny Aromatik, mit feinen Zitrusdüften, Ananas, Vanilleschoten und Korkant. Erfrischende, lebendige Säure. Tolle Länge. |
18.5/20 |
tr – 2025 |
2006 Coche-Dury Puligny-Montrachet Les EnseigneresFrische Zitrusaromen im Bouquet. Kreide, Kalk, Zitronengras, Butter und Rauch. Säure und Mineralität strahlen eine wunderbare Harmonie aus. Konzentrierter, langer Abgang. |
19/20 |
tr – 2025 |
2005 Coche-Dury Meursault Les VireuilsHolzdominante Nase. Popcorn, Caramel, geröstete Hasenüsse, feiner Honigtouch. Mit mehr Luft kommen die frischen traubigen Aromen und Grapefruit. Dezente Salznote. Grossartige Balance und Länge. Enorm beschwingt. Bezirzt den Gaumen ungemein. Phantastisch! |
19.5/20 |
tr – 2020 |
2004 Coche-Dury Genevrieres, Meursault Premier CruRecht dunkel in der Farbe und dem entsprechend „schweres“ Bouquet. Viel nussige Aromen, etwas ranzige Butter. Ganz leicht oxydativ. Süsse Kandisnoten im Abgang. Wenig Säure macht ihn ziemlich platt. Ueber dem Zenit, oder keine optimale Flasche. |
17/20 |
austr. |
2007 Coche-Dury Meursault Les RougeotsFrisches, offenes Bouquet. Zitronengrass, Grapefruit, Birnen, Gewürze. Zurückhaltender Holzeinsatz. Knackig, frische Säure. Tolle Mineralik. Voluminös und doch so elegant. Gewaltiger Stoff! |
19/20 |
tr – 2025 |
2003 Coche-Dury Corton-Charlemagne Grand CruRöstig, malziges Bouquet, Rauch, Vanille, Butter, Kalk, Bananen, Birnen und Dörrfrüchte. Reife Aromatik. Vollmundig, kräftig, ölig im Gaumen. |
19/20 |
tr – 2020 |
2004 Coche-Dury Corton-Charlemagne Grand CruDefensiv frische Chardonnay Aromatik. Macadamia, Haselnusskrokant, Zitronengras, Kalk. Irres Bouquet, kaum zu widerstehen. Intensiver Auftakt. Da kommt enorm Druck daher. Die Säure ist genial integriert, wirkt erfrischend und macht süchtig auf den nächsten Schluck. Ein Corton-Charlemagne Meisterwerk! |
20/20 |
tr – 2025 |
Danke Baschi für diesen mundwässernden Bericht, der einen beim Lesen lehr schlucken lässt. Die besten Weissweine dieser Welt sind so betörend, dass man sich sogar ein Leben ohne Rotwein vorstellen könnte (gilt zumindest für mich). Grüess, Rainer